Anforderungen ESR-Betrieb
Teilnehmer: Ralph Bär, Jutta Fitzek, Ludwig Hechler, Ralf Huhmann, Hanno Hüther, Carl Kleffner, Ingrid Kraus, Udo Krause, Mathias Kreider, Raphael Müller, Markus Steck, Ralph Steinhagen
Protokoll: Huether, Hanno
Status:
In Review
1. Betrieb mit der bestehenden Anlage
Grundlegend wird ein Superzyklus aus mehreren virtuellen Beschleunigern festgelegt, der beschreibt, was mit dem Strahl getan werden soll. Die Anschlussbedingungen für die Einstellungen werden sowohl zwischen den virtuellen Beschleunigern im Superzyklus als auch zwischen Ende und (erneutem) Beginn des Superzyklus konsistent gehalten.
Ein fester zeitlicher Ablauf bezüglich des Übergangs von einem virtuellen Beschleuniger zum nächsten existiert im ESR nicht.
1.1.1 Synchronisation von SIS18 und ESR
Die Injektion in den ESR erfolgt immer per schneller Extraktion aus dem SIS18. Eine automatische Überprüfung, ob die Einstellungen für die Extraktion aus dem SIS18 zu den Einstellungen für die Injektion in den ESR passen, findet nicht statt. Die Abstimmung erfolgt manuell zwischen den Operateuren, die Maschinen können prinzipiell unabhängig eingestellt werden.
Der ESR kann prinzipiell zu jeder Zeit Strahl vom SIS18 anfordern. Dies geschieht, indem der Operateur „auf Knopfdruck“ den entsprechenden virtuellen Beschleuniger für die Injektion aktiviert.
Der Injektionsprozess ist mehrstufig:
- Die ESR-Pulszentrale fordert über die SIS-Pulszentrale Strahl vom SIS an. Diese Anforderung wird abgesetzt, bevor der anfordernde virtuelle Beschleuniger im ESR (Injektionsmaschine) gestartet wird.
- Wenn die SIS-Pulszentrale mit der Ausführung des angeforderten virtuellen Beschleunigers ("Maschine 14") beginnt, wird die Anforderung beim ESR bestätigt, und die ESR-Pulszentrale startet nun ihrerseits den Injektionsbeschleuniger (üblicherweise ist die ESR-Pulszentrale so eingestellt, dass der Injektionsbeschleuniger auch gestartet wird, wenn nach einer Timeout-Zeit keine Bestätigung auf die Anforderung gekommen ist - müsste man aber nicht so machen). Somit werden der Lieferbeschleuniger im SIS und die Injektionsmaschine im ESR weitgehend zur gleichen Zeit gestartet.
- Beide, ESR und SIS, warten dann an einem bestimmten Punkt in dem jeweiligen virtuellen Beschleuniger, bis der entsprechende Zeitpunkt in dem jeweils anderen Ring auch erreicht ist (natürlich wartet nur der, der diesen Punkt zuerst erreicht hat - in der Regel wohl der ESR). Der Wartepunkt ist das Ende eines bestimmten Pulszentralen-Kanals, übersetzt in die moderne Terminologie: Warten, bis bei beiden Partnern ein bestimmter vorbereitender Beamprozess fertig ist. Im ESR ist das der Abschluss der Einstellung für die Injektion, im SIS der Abschluss der Beschleunigung des Strahls.
- Sind beide Partner soweit, dass der Strahl übergeben werden kann (beide haben den Wartepunkt erreicht), dann starten die SIS- und die ESR-Pulszentrale synchron jeweils ein Kanal (ein Beamprozess), der die eigentliche Injektion vorbereitet und abwickelt. Im Wesentlichen werden, jeweils per Timing-Event, in SIS- und ESR-Kickern die Kondensatorbänke geladen und dann, auch per Timing-Event, der eigentliche HW-Trigger für die Kicker scharf geschaltet. Zum Wiederanlauf nach dem Wartepunkt werden in beiden Pulszentralen die vorgeladenen Timing-Event-Sequenzer über ein gemeinsames Hardware-Signal gestartet, so dass nun SIS- und ESR-Pulszentrale mit HW-Genauigkeit genau synchron arbeiten.
- Sobald der Trigger für die Kicker scharf geschaltet ist, kommt der Vergleicher zwischen SIS-HF und ESR-HF zum Zuge: Sobald beide HF-Anlagen eine zueinander passende Phasenlage haben, wird ein HW-Trigger ausgelöst, der gemeinsam beide Kicker feuert (beide, SIS und ESR, aber mit jeweils unterschiedlichen lokalen Verzögerungen).
1.1.2 Synchronisation von ESR und CRYRING
Die Injektion in den CRYRING erfolgt immer per schneller Extraktion aus dem ESR. Hier wird im ESR zum Beispiel die Hälfte des Strahls per ESR Kicker rausgekickt und 10sec später die zweite Hälfte.
1.2. Einstellen der Maschine
Ein virtueller Beschleuniger wird als „Manipulationsmaschine“ benutzt. Er ist nicht Bestandteil des Superzyklus und dient dazu, möglichst gute Einstellungen für die Injektion aus dem SIS18 zu finden. Der Operateur verändert die Einstellungen für die Injektion im virtuellen Beschleuniger „Manipulationsmaschine“. In diesem Modus können für gerampte Geräte automatisch Rampen generiert werden, um diese ohne „Sprünge“ von einer Einstellung zur anderen zu bringen (Konkreter Ablauf: Rampe wird gerechnet -> Daten werden versorgt -> Virtueller Beschleuniger "Manipulationsmaschine" wird ausgeführt -> Pulszentrale geht wieder in "Pause"). Durch den Operateur getätigte Änderungen werden dabei automatisch auf den Superzyklus übertragen, sodass die Einstellungen und Anschlussbedingungen konsistent sind.
1.3 Ablaufsteuerung durch die Pulszentrale (Superzyklus)
Der ESR läuft überwiegend mit einer automatisch ablaufenden Ablaufsteuerung (die für den jeweiligen Betrieb vorab eingestellt wird), bietet allerdings auch die Möglichkeit, Manipulationen an der Anlage (auch bei Strahl in der Maschine) interaktiv auszuführen.
1.3.1 Repetitive automatische Abläufe
Die automatische Ablaufsteuerung wird als Abfolge von virtuellen Beschleunigern realisiert. Dazu wird in der Pulszentrale ein Superzyklus eingerichtet, der die virtuellen Beschleuniger für die geplanten Aktionen enthält. Als Beispiel könnte der Superzyklus enthalten: Injektionsmaschine, Abbremsmaschine, Kühlmaschine, Messmaschinen, Reset-Maschine.
Ein solcher Superzyklus läuft normalerweise repetitiv ab, wiederholt sich also regelmäßig. Jedenfalls, wenn nicht eingegriffen wird, indem die Pulszentrale manuell gestoppt wird - dazu mehr weiter unten. Zu klären (
): Stimmt es, dass es auch die Möglichkeit gibt, den Superzyklus nur einmal zu durchlaufen? Z.B., um auf Knopfdruck neuen Strahl in den ESR zu injizieren, dann aber mit dem gespeicherten Strahl bei gestoppter Pulszentrale so lange zu experimentieren, bis eine neue Füllung (neue Injektion) erforderlich ist?
Die sogenannten Messmaschinen haben einen doppelten Zweck. Zum einen enthalten sie Timing-Events, mit denen Messungen gestartet werden
können. Bei wiederholt ablaufenden Messmaschinen werden diese Timing-Events also ebenfalls wiederholt verschickt. Zum anderen dienen die Messmaschinen dazu, eine Wartezeit einzustellen. Oftmals möchte man, wenn der Strahl vorbereitet wurde (injiziert, abgebremst, gekühlt oder was sonst auch immer), ihn einfach eine Zeit aufheben, um damit zu messen. Diese Zeit kann im Bereich von Minuten oder sogar Stunden liegen. So lange Wartezeiten sind in den Pulszentralen nicht vorgesehen. Um längere Zeiten zu realisieren, in denen nicht am Strahl manipuliert wird, wird eine entsprechende Anzahl von Messmaschinen (Länge bis zu 16 Sekunden) eingefügt.
Mit diesem wiederholten Abarbeiten des Superzyklus läuft der ESR also ähnlich wie ein normales Synchrotron, nur mit dem Unterschied, dass der komplette Superzyklus für nur einen Strahl gilt.
1.3.2 Manuelle Abänderung der repetitiven automatischen Abläufe
Das starre Wiederholen eines automatisch ablaufenden Superzyklus kann hinderlich sein, insbesondere wenn der Superzyklus sehr lang ist. Deshalb wird manchmal manuell eingegriffen.
Ein immer mal erforderlicher Eingriff ist, den Superzyklus abzukürzen. Es kann sein, dass kein Strahl in den ESR injiziert wurde, oder dass der Strahl verloren gegangen ist. In solchen Fällen möchte man nicht warten, bis der laufende Superzyklus bis zu Ende abgearbeitet wurde. Man bricht dann den Superzyklus ab und beginnt ihn wieder von vorne mit einer neuen Strahlinjektion. Zu diesem Zweck wird die Wiederholung der Messmaschinen abgebrochen, indem deren Ausführung deaktiviert wird.
In einigen (seltenen?) Fällen wird auch die Ausführung von anderen virtuellen Beschleunigern deaktiviert bzw. die Ausführung von anderen virtuellen Beschleunigern, die im Superzyklus als inaktiv enthalten waren, aktiviert.
Alle derartigen interaktiven Eingriffe erfolgen, indem die Pulszentrale gestoppt wird und dann der Superzyklus editiert wird (virtuelle Beschleuniger aktivieren oder deaktivieren). Editiert wird direkt über das Pulszentralen-Programm.
1.3.3 Interaktiver Betrieb, Manipulationsmaschine
Zusätzlich zu der automatischen wiederholten Abarbeitung voreingestellter Abläufe gibt es auch eine interaktive Bedienung des ESR. Mit einem Knopfdruck von der Bedienmannschaft werden Geräte in der Anlage unmittelbar umgestellt (und nicht erst dann, wenn der entsprechende virtuelle Beschleuniger im Superzyklus abläuft).
Manche derartigen Aktionen kann man auch ausführen, während der Superzyklus weiterläuft. Insbesondere gilt das für Aktionen, die nicht prozesssynchron ablaufen müssen und die deshalb nicht an TIming-Events hängen (wie die meisten Parameter der stochastischen Kühlung).
In aller Regel gilt aber: Wenn die Anlage durch die Bediener interaktiv gesteuert werden soll, darf der repetitive Superzyklus nicht laufen. Die Pulszentrale muss also angehalten sein, wenn man interaktiv Aktionen mit der Anlage durchführen will. Das bedeutet aber nicht, dass kein Strahl im ESR sein darf - manche derartigen interaktiven Aktionen werden bei gespeichertem Strahl durchgeführt.
Auch, wenn der normale Superzyklus bei der interaktiven Bedienung nicht laufen darf, erfordern die meisten derartigen Aktionen eine Zeitsteuerung durch die Pulszentrale. So ist bei geramptem Geräten der Start einer Rampe nur über Timing-Events möglich. Was bei mehreren Geräten auf einfache Weise ermöglicht, diese Geräte zeitlich genau synchronisiert verfahren zu können.
Um für den interaktiven Betrieb Aktionen durch die Pulszentrale (über Timing-Events) starten zu können, wurde ein dedizierter virtueller Beschleuniger, die Manipulationsmaschine, vorgesehen. Diese Manipulationsmaschine ist standardmäßig auch im Superzyklus enthalten, ist aber bei dem repetitiven Ablauf deaktiviert und wird dann nicht ausgeführt. Um sie auszuführen, wird sie im Superzyklus aktiviert und alle anderen virtuellen Beschleuniger deaktiviert.
Der Ablauf bei der interaktiven Bedienung ist dann:
- gegebenenfalls die Pulszentrale anhalten,
- Geräte mit Daten für die Manipulationsmaschine versorgen,
- im Superzyklus nur die Manipulationsmaschine aktiv setzen,
- den Superzyklus einmal in der Pulszentrale ablaufen lassen (und damit einmal die Manipulationsmaschine laufen lassen)
Die einzelnen Schritte werden zumindest teilweise durch die ESR-Bediensoftware (ESR-Modi) automatisch umgesetzt.
Wird durch die interaktive Bedienung die Energie des Strahl geändert (anderes Magnetfeld und HF-Frequenz), werden gegebenenfalls auch die Daten für andere virtuelle Beschleuniger mitgeändert (andere Anfangswerte für Rampen). So werden zum Anfahren des ESR einmalig die gerampten Geräte über die Manipulationsmaschine auf die gewünschte Injektionsenergie gefahren. Entsprechend kann der ESR, etwa zur Korrektur, auf eine geänderte Injektionsenergie gefahren werden. Bei jeder dieser Einstellungen der Injektionsenergie werden die Rampen in den virtuellen Beschleunigern des repetitiven Superzyklus automatisch für die jeweilige Injektionsenergie angepasst und neu berechnet.
Wie schon erwähnt, erfolgt der interaktive Betrieb auch durchaus bei gespeichertem Strahl. Insbesondere werden Änderungen an der Einstellung der Kühlung (Elektronenkühler, aber auch stochastische Kühlung) durchgeführt. Aber auch sonstige Aktionen mit dem Strahl kommen vor: Etwa wenn die Bahn des umlaufenden Strahls etwas verändert wird, um sie an eine Messeinrichtung anzupassen. Auch mehrfache derartige Aktionen hintereinander kommen vor, etwa die Abfolge von Bahnverschiebungen mit nachfolgenden Messungen, um ein Strahlprofil aufzunehmen.
1.3.4 Randbemerkungen zur Pulszentrale
Wenn die Pulszentale steht, werden regelmäßig "Kommando-Events" verschickt. Die brauchen die Front-Ends, um Aktionen auszuführen, die nicht innerhalb eines Zyklus und damit nicht zeitsynchron ausgeführt werden sollen. Als ein Beispiel sei genannt: Lesen des Geräte-Status.
Die zeitliche Ausdehnung eines virtuellen Beschleunigers beträgt aktuell
maximal 16 Sekunden. Die Begrenzung liegt in einigen Eigenschaften des Kontrollsystems. Die Zeit könnte man länger wählen, aber dann dauern viele Zugriffe von Anwendungen auf Geräte sehr lange, und es gibt Timeouts. Ferner sollte es keine Zeiten geben, in denen 16 Sekunden lang gar keine Timing-Events verschickt werden (dann entwickeln Timing-Interfaces ein Eigenleben, indem sie selber Kommando-Events erzeugen).
1.4. Strahldiagnose / Messungen
Der ESR ist sowohl ein Ring-Beschleuniger (auch Speicherringe sind im Wesentlichen Beschleuniger) als auch eine Experimentiereinrichtung. Bei dem Stichwort 'Messung' sollte man daher unterscheiden zwischen (Strahl-) Diagnosegeräten für den Betrieb der Anlage, die über das Beschleuniger-Kontrollsystem bedient werden (oder das zumindest sollten), und Experimentier-Messeinrichtungen, die für die Experimente installiert wurden und gar nicht oder nur lose an das Beschleuniger-Kontrollsystem angebunden sind.
Es gibt aber keine scharfe Trennung zwischen Diagnose-Geräten für den Betrieb und Messgeräten für Experimente. Experimente benutzen auch Geräte, die für den Betrieb der Anlage installiert wurden, und umgekehrt liefern teilweise Signale von Experiment-Detektoren wichtige Informationen zur Optimierung des ESR-Betriebes.
1.4.1 Diagnose-Geräte im Beschleuniger-Kontrollsystem
Einige Diagnose-Geräte sind auf dem "üblichen" Weg in das Beschleuniger-Kontrollsystem eingebunden. So funktioniert die Messung der Strahllage über die Positionssonden wie die langjährig im SIS18 verwendete Messung: Triggerung einer Messung über Timing-Events, Aufnahme von Messdaten spezifisch für den jeweiligen virtuellen Beschleuniger.
Andere Geräte dagegen arbeiten freilaufend, sind also nicht synchronisiert über das Timing-System. So wird etwa der Strahlstrom von einen Strahltrafo in aller Regel kontinuierlich gemessen (und der Messwert nicht über das Beschleuniger-Kontrollsystem ausgelesen, sondern direkt auf einem Oszilloskop angezeigt). Damit läuft die Messung auch dann, wenn im Speicherbetrieb die Pulszentrale angehalten wurde. Allerdings wird der Messbereich über das Kontrollsystem eingestellt (
Korrekt?).
Für einige komplexe Aufgaben werden kommerzielle Geräte eingesetzt, die gar nicht am Beschleuniger-Kontrollsystem angeschlossen sind. Ein wichtiges solches Gerät ist ein Spektrum-Analysator, mit dem Schottky-Signale von Pick-Ups ausgewertet werden (liefert z.B. die Umlauffrequenz eines nicht-gebunchten Strahles mit sehr großer Genauigkeit und Auflösung).
1.4.2 Experimentier-Messeinrichtungen
Neben den Diagnose-Geräten, die für den Betrieb des ESR wichtig sind, sind viele Geräte installiert, mit denen die eigentlichen Experimente am ESR durchgeführt werden. Wie schon erwähnt, gibt es dabei keine strikte Trennung zwischen Beschleuniger-Diagnose und Experiment-Messgeräten.
Die Experimentier-Messeinrichtungen werden über Systeme bedient, die nicht zum Beschleuniger-Kontrollsystem gehören. Zumindest erfolgt die Aufnahme der Messdaten über ein eigenes (Experimentdaten-Erfassungssystem).
Zur Synchronisierung mit den Abläufen im Beschleuniger werden oftmals Timing-Events der ESR-Pulszentrale dekodiert.
Viele Detektoren, die im Strahlrohr eingebaut sind, sitzen auf Antrieben. Wenn auch die eigentlichen Detektoren nicht über das Beschleuniger-Kontrollsystem bedient und ausgelesen werden, so sind doch die Antriebe in das Beschleuniger-kontrollsytem integriert und werden darüber gefahren. Auch gibt es Geräte, die in die Beschleuniger integriert sind und über das Beschleuniger-Kontrollsystem angesteuert und bedient werden, die aber insbesondere für Experimente verwendet werden (aber durchaus auch im Rahmen des ESR-Betriebes). Als Beispiel sei das Driftröhren-Netzgerät des Elektronen-Kühlers genannt (
GECEBG0D ), mit dem zum Beispiel Messungen zur dielektronischen Rekombination durchgeführt werden.
1.5. Beginn / Ende einer Strahlzeit
Am Beginn und Ende jeder Strahlzeit gibt es spezielle Anfahr- bzw. Shutdownroutinen, die den Ring definiert auf Injektionsniveau bzw. wieder runter auf Null bringen. Hierzu wird im Hintergrund ebenfalls die Manipulationsmaschine verwendet (
Korrekt?).
1.6. Kühler
Der Kühler kann sowohl mit Rampen aus dem EModi betrieben werden als auch im DC Modus. Dann werden skalare Werte (keine Rampen) vom ECool erzeugt. Im DC Modus machen die Geräte dann kleine Sollwertsprünge. Generell berechnen sich die Einstellungen des Kühlers aus den Ringeinstellungen, können danach jedoch noch verändert werden.
Derzeit wird der DC-Betrieb vor allem verwendet, weil neue Einstellungen recht einfach gesetzt werden können. Wenn zum Verfahren der Geräte jeweils Rampen generiert werden, kann man den Elektronen-Kühler genauso wie jetzt schon die Magnete rein im Rampenbetrieb fahren, ein DC-Betrieb ist dann nicht mehr erforderlich.
2. Rahmenbedingungen für 2018
- Alle gerampten Magnetstromversorgungen werden auf neue Front-Ends (SCU/FESA) umgestellt.
- Die HF-Geräte werden auf neue Front-Ends (SCU/FESA) umgestellt.
3. Schlussfolgerungen für das neue Kontrollsystem
- Je ein virtueller Beschleuniger im ESR wird im neuen Kontrollsystem voraussichtlich durch je einen Beamprozess abgebildet.
- Man kann die heuigen virtuellen Beschleuniger natürlich durchaus über mehrere Beamprozesse realisieren. Es muss dann nur dafür gesorgt werden, dass diese Beamprozesse auf denselben virtuellen Beschleuniger umgesetzt werden, etwa, indem man die Beamprozesse zu einer Sequence zusammenfasst.
- Ein Timing-Schedule umfasst für CRYRING aktuell das komplette Pattern. Dies müsste für den Speicherringbetrieb auf Beamprozess-Ebene heruntergebrochen werden, sodass beispielsweise ein „Schedule-Fragment“ pro Beamprozess existiert, damit nachfolgende Beamprozesse innerhalb einer „Schedule-Ausführung“ manipuliert werden können.
- Es wird definitiv eine Synchronisation zwischen SIS18 und ESR gebraucht, da die Extraktions- und Injektionskicker zeitnah zur "Übergabe" des Strahls, jeweils per Timing-Event, zuerst geladen und dann scharfgeschaltet werden müssen (siehe Punkt 1.1.1). Die Dauer des beschriebenen Handshake ist variabel, dies ist bei der Modellierung als Schedule für den Timing System Data Master zu berücksichtigen.
- Wunsch ist mehr Flexibilität im Ablauf, z.B. das "Einflechten" einer Bahnverlagerung (vorbereiteter Beamprozess).
- Wir haben begonnen, uns Gedanken über die Abbildung eines ESR-Superzyklus im neuen Kontrollsystem zu machen.
- Siehe dazu die Skizze von Ralph.
- Ansätze bisher waren:
- Ersetzen der "Manipulationsmaschine" durch "Manipulations-Beamprozesse" an definierten Positionen
- Definieren der Varianten zum Abspielen eines Beamprozesses
- Ohne Interaktion (Beamprozess B folgt auf Beamprozess A ohne Benutzerinteraktion)
- Mit Manipulationsmöglichkeit (Beamprozess B folgt auf Beamprozess A nach Benutzerinteraktion und optionalen Manipulationen)
- Nach Wiederholung für eine bestimmte Zeitdauer (Beamprozess B folgt, nachdem Beamprozess A für eine bestimmt Zeit wiederholt wurde)
- Nach einer bestimmten Anzahl Wiederholungen (Beamprozess B folgt, nachdem Beamprozess A eine bestimmte Anzahl von Malen wiederholt wurde)
- An dieser Stelle kann für weitere Diskussionen aufgesetzt werden. Offene Punkte zur Skizze sind:
- Abbrechen der Chain / des Pattern ("zurück zum Start")
- Abbrechen von Wiederholungen (immer möglich?)
- "Wiederanfahren" / "Aufheben" von Manipulationen
4. Offene Fragen
- Können wir die Einschränkung machen, dass parallel und unabhängig ablaufende Patterns nur disjunkte Particle Transfers umfassen dürfen? Wie gehen wir diesbezüglich mit Transferstrecken um?
-
Werden alle Geräte, die Zeitfunktionen als Sollwerte erwarten (da sind Geräte gemeint, die Rampen benötigen, oder?), auf neue Front-Ends (FESA) umgestellt?. Ja, es werden alle "gerampten" Geräte auf FESA umgestellt.
- Bräuchten wir das Feature „Alternative Beamprozesse“ im neuen Kontrollsystem, um die beschriebenen „Abkürzungen“ in den Superzyklen des ESR abzubilden?
- Aktuell lassen wir keine strukturellen Änderungen an Patterns zu, die resident sind. Müssten wir diese Restriktion aufgeben, um dynamisch generierte Rampen schicken zu können? Könnten wir an Stellen, wo Manipulationen gebraucht werden, bereits vorab „Manipulations-Beamprozesse“ vorsehen oder „verbrauchen“ wir damit zu viele Slots in den Front-Ends, die noch nicht auf SCUs umgestellt wurden? Dürften wir diese „Manipulations-Beamprozesse“ immer wieder überschreiben oder müssten wir sie aufheben, weil man sie im nächsten Durchlauf eigentlich behalten will?
- Wir werden (zumindest zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme) mit einer "Mischung" aus "alten" und neuen Front-Ends arbeiten müssen, d.h. wir haben für einige Geräte die Beschränkung auf 16 Slots, für andere nicht. Hier ist zu klären, ob es technisch möglich und für den Betrieb sinnvoll ist, eine größere Anzahl vorbereiteter Beamprozesse für die neuen Front-Ends zuzulassen oder ob wir generell das Limit auf 16 Slots (16 Beamprozesse?) festsetzen müssen.
- Hinweis: Viele Beam-Prozesse sind vor allem für gerampte Geräte (Magnete, HF, E-Kühler) relevant. Wenn alle diese Geräte auf FESA umgestellt werden, muss das bestehende Kontrollsystem von den vielen Beamprozessen nichts mitbekommen, wenn sie jeweils zum selben virtuellen Beschleunger (gleichen Sequenz) zusammengefasst werden.
- Der Operateur soll "auf Knopfdruck" die Ausführung eines Beamprozesses beenden und den nächsten / einen anderen starten können. Damit die Ausführbarkeit einer Schedule in Bezug auf Prozessorlast im Data Master und Netzwerklast im Timing-Netz geprüft werden kann, darf ein solcher Übergang nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt stattfinden, sondern diese müssen in irgendeiner geeigneten Art und Weise "gerastert" werden, um die kombinatorischen Möglichkeiten handhabbar zu halten ( Korrekt?). Wie kann dies in Bezug auf die konkrete Bedienung einer entsprechenden Anwendung und das Erstellen einer Schedule, die das "Raster" definiert, umgesetzt werden?
- Sind noch zusaetzliche Aspekte fuer den Cryring Betrieb zu beruecksichtigen?
- Es wurde erwaehnt das die Kuehlerspannung (bzw. der Kuehler) auch verwendet wird um einen Intensitaetsscan zu machen. Ist hier etwas vorzubereiten oder zu beachten?
- Aktuell werden "Scans" im Sinne des Manipulierens bestimmter Werte und Kontrollieren davon abhängiger (Mess-)Werte manuell gemacht. Das ist für den Betrieb auch so in Ordnung. Ein teilautomatisiertes "Scan(-programm)" ist für die Zukunft interessant, etwas derartiges wird aber aktuell nicht gemacht und gehört nicht zum Tagesgeschäft. (=> ggf. Anforderungen an Christians Scanprogramm ableiten)
- Die Anforderungen für einen zukünftig (wieder) geplanten Bunch-To-Bucket-Transfer sind zu klären.
- Die Synchronisation zwischen SIS-HF und ESR-HF wurde bisher über eine Elektronik gesteuert, die aber schon recht betagt ist.